Am 26. November 2014 fand mit der Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister von Stuttgart a.D., im Ratssaal der Stadt Kecskemét, die erste Maßnahme der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kecskemét statt. Themen waren neben der Nachhaltigkeit von Städten auch Strategien zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
Auf Einladung der Stadt Kecskemét und der Konrad-Adenauer-Stiftung debattierte der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister (1997-2013) mit der neu gewählten Bürgermeisterin von Kecskemét, Klaudia Szemereyné Pataki, verschiedene Aspekte einer nachhaltigen Stadtentwicklung mit den über 60 anwesenden Vertretern von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft der Stadt Kecskemét. Hierbei wurde auch besonderes Augenmerk auf das Phänomen der Jugendarbeitslosigkeit gelegt. Ziel der Veranstaltung in Kecskemét war es, mit den verschiedenen Akteuren auf kommunaler Ebene die Möglichkeiten der Stadt aufzuzeigen, eine nachhaltige Entwicklung in allen Lebensbereichen zu verfolgen sowie mittels der dualen Berufsausbildung Chancen für junge Menschen zu geben.
Nach einer Begrüßung durch die Bürgermeisterin, die die schon seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung herausstellte, richtete der Leiter des Auslandsbüros Ungarn, Frank Spengler, ein Grußwort an die Teilnehmer. Er betonte, dass den Kommunen bei der Schaffung eines nachhaltigen, zukunftsorientierten Lebensraumes eine wichtige Aufgabe zukomme, so wie dies auch Prof. Schuster in Stuttgart gezeigt habe. Das von der Konrad-Adenauer-Stiftung verlegte gleichnamige Werk fasse diese Entwicklungen als ein gutes Kompendium zusammen. Abschließend unterstrich Spengler den Einsatz der Stiftung für starke Kommunalverwaltungen und gab seiner Hoffnung Ausdruck, mit der Stadt Kecskemét weitere Maßnahmen durchführen zu können.
In seiner Präsentation stellte Prof. Dr. Wolfgang Schuster in Anlehnung an die entsprechenden Kapitel aus seinem Buch 21 kommunale Aufgabenfelder für eine nachhaltige Entwicklung dar. Diese seien oftmals miteinander verzahnt und würden sich gegenseitig bedingen. Der Stadt müsse es aber daran gelegen sein, jedes einzelne Aufgabengebiet im Sinne der Nachhaltigkeit zu steuern. Daneben führte der Referent aber auch einige Bereiche ausführlicher aus, wie die nachhaltige demographische Entwicklung, nachhaltige Energieversorgung, nachhaltiges Bauen, nachhaltige Mobilität, nachhaltige Infrastruktur und nachhaltige Bildung. In Ergänzung zum letzten Bereich appellierte der vormalige Stuttgarter Oberbürgermeister, verstärkt Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds zu nutzen, um effektiv gegen Jugendarbeitslosigkeit vorzugehen. Die Stärkung der dualen Ausbildung auch in Ungarn könne ein geeigneter Weg sein, die Masse der sechs Millionen Jugendlichen ohne Arbeit in Europa mit den zahlreichen offenen Stellen zusammenzubringen. Hierzu leistet die von Schuster begründete European Foundation for Education wirksame Arbeit.
Eingebettet war die Veranstaltung in Kecskemét in eine Reihe von Gesprächen, die der Gast im Sinne der oben genannten Ziele führte. In Budapest wurde er von Prof. Dr. László Palkovics, Staatssekretär für Hochschulwesen im Ministerium für Humanressourcen, empfangen. In Kecskemét traf sich Prof. Dr. Schuster zu Gesprächen mit Klaudia Szemereyné Pataki, der Bürgermeisterin der Stadt Kecskemét, mit Prof. Dr. Piroska Ailer, Rektorin der Hochschule Kecskemét sowie mit den Vertretern von Mercedes-Benz in Ungarn, Ulrike Graze, Mitglied der Geschäftsführung und Gábor Kiss, Berater external affairs.
Die Teilnehmer der Gespräche waren sich darüber einig, dass die vorgestellten Projekte auch in Kecskemét und Ungarn verfolgt werden sollten und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, auch in Zukunft Prof. Schuster in ihrer Stadt begrüßen zu dürfen.