Nachhaltigkeit auf Kommunalebene am Beispiel der Landeshauptstadt Stuttgart

Nachhaltigkeit auf Kommunalebene am Beispiel der Landeshauptstadt Stuttgart

Am 19. September 2013 lud der Verband der Ungarischen Selbstverwaltungen (MÖSZ) in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung zu einem Expertengespräch zum Thema Nachhaltigkeit auf Kommunalebene ein. Im Königlichen Schloss Gödöllő trafen rund 60 Personen aus den Selbstverwaltungen zum Erfahrungsaustausch mit Prof. Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister von Stuttgart a.D., Präsident des Rates der Gemeinden und Regionen Europas und Dr. György Gémesi, Präsident des Verbandes der Ungarischen Selbstverwaltungen, Bürgermeister von Gödöllő, zusammen.

Nach Grußworten durch Dr. György Gémesi und Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, führte Prof. Dr. Wolfgang Schuster in das Themengebiet der Nachhaltigkeit und Kommunen am Beispiel der Stadt Stuttgart ein. In seinem ersten Vortrag zeigte Prof. Dr. Schuster die Vielfältigkeit nachhaltiger Stadtentwicklung dar. So ging er in seinem Vortrag unter anderem auf demographische Entwicklungen und vorausschauende Technologien ein und zeigte Möglichkeiten zur konkreten Arbeit in diesen Bereichen auf der kommunalen Ebene auf. Im Rahmen einer langfristigen Strategie sei es in Stuttgart gelungen, die verschiedenen Aspekte nachhaltiger Stadtentwicklung zusammenzubringen.

Ko-Referate wurden von Lajos Kovács, stv. Bürgermeister von Budapest, XII. Stadtbezirk, Attila Kiss, Bürgermeister von Hajdúböszörmény und Árpád Molnár, Bürgermeister von Balatonszabadi, gehalten. Die Redner stellten die Spezifika und Herausforderungen der örtlichen Gegebenheiten und die Programme für nachhaltige Entwicklung ihrer Selbstverwaltungen dar.

Im zweiten Teil der Veranstaltung vertiefte Prof. Dr. Schuster einen wesentlichen Aspekt nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung, der Problematik der Jugendarbeitslosigkeit und Strategien zu ihrer Bekämpfung. Obwohl das Thema aufgrund seiner besonderen Aktualität Anfang Juli diesen Jahres im Rahmen eines Treffens der Arbeits- und Sozialminister der EU-Mitgliedsstaaten behandelt wurde, hätte die verabschiedete Erklärung keine Maßnahmen auf Kommunalebene umfasst. Die von Prof. Dr. Schuster gegründete „European Foundation for Education“ ziele daher darauf ab, die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit durch Instrumente der Ausbildungs- und Bildungsarbeit, durch Gründerinitiativen sowie Berufseinstiegsangebote auf kommunaler Ebene in einem europäischen Netzwerk des Erfahrungsaustausches zusammenzuführen.

Ferner referierte Zsuzsanna Szabó, Leiterin des Bezirksarbeitsamtes von Gödöllő, zu den Herausforderungen des Arbeitsmarktes in der Region. Dr. István Kazinczi, Bürgermeister von Tiszatenyő, stellte die Aktivitäten der Selbstverwaltung im Bereich der nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum vor. Das Expertengespräch wurde durch ein gemeinsames Mittagessen abgerundet.

Das zweitägige Dialog- und Informationsprogramm für Prof. Dr. Schuster umfasste neben dem Erfahrungsaustausch in Gödöllő, Gespräche mit Prof. Dr. Gábor Náray-Szabó, Ko-Vorsitzender des Ungarischen Rates für Nachhaltige Entwicklung und Dr. Gábor Bagdy, stv. Oberbürgermeister von Budapest. Darüber hinaus traf Prof. Dr. Schuster im Rathaus der Stadt Székesfehérvár Tamás Égi, den stellvertretenden. Bürgermeister von Székesfehérvár. Nach der Wende begründete Prof. Schuster als Bürgermeister von Schwäbisch Gmünd eine noch heute sehr intensive Städtepartnerschaft mit Székesfehérvár.

Ein Grußwort von Prof. Dr. Wolfgang Schuster im Anschluss an einen Vortrag von Zoltán Balog, Minister für Humanressourcen, vor dem Deutschen Wirtschaftsclub rundete das intensive Programm des Gastes ab. Im Rahmen der Veranstaltung konnte Prof. Schuster auch ein ausführliches Gespräch mit Minister Balog führen.

(Text: Clara John/Konrad Adenauer Stiftung Budapest)