Auf Bitte von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales Hans-Joachim Fuchtel MdB Vorschläge zur Hilfe Griechenlands entwickelt. Diese hat er jetzt der Bundeskanzlerin zukommen lassen. Schuster kam die Aufgabe auch in seiner Funktion als Präsident des Rats der Gemeinden und Regionen Europas zu.
Schuster schreibt: „Eine ganz wesentliche Aufgabe ist die rasche Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sowohl in Griechenland wie in anderen südeuropäischen Ländern.“ Dazu will er an den Erfolg des „Freiwilligen Jahres“ anknüpfen, bei dem in allen öffentlichen und sozialen Bereichen Arbeitsgelegenheiten in Verbindung mit Fortbildung angeboten werden. Da eine Tradition des „freiwilligen Dienstes“ oder „Gemeinschaftsdienstes“ in anderen europäischen Ländern nicht oder nur sehr beschränkt gegeben ist, hat er diese Idee weiterentwickelt zu einem Angebot mit dem Titel: EU-Starter. Das Programm richtet sich an Jugendliche im Alter von 16-27 Jahren, die derzeit weder einen Arbeitsplatz haben noch an einer beruflichen Ausbildung oder schulischen Weiterbildung teilnehmen. Für sie wäre es der Start in eine erste berufliche Aufgabe. Zu den Arbeitsfeldern gehören Dienstleistungen in Kommunen, öffentlichen Einrichtungen oder gemeinnützigen Organisationen. Einsatzfelder sind zum Beispiel Altenheime, Bibliotheken, Jugendhäuser, Kindergärten, Krankenhäuser, Museen, Schulen, Sporteinrichtungen oder Verwaltungen. Also Einrichtungen, deren Service durch die jüngsten Sparmaßnahmen reduziert wurde. Damit käme das Programm auch direkt den griechischen Bürgern zu Gute.
Unterstützung für das Programm wird von der EU-Kommission signalisiert, allen voran Präsident Manuel Barroso. Schuster will auch bei den EU-Mitgliedsstaaten für „EU-Starter“ werben, deren Mitwirken er als nötig erachtet bei der „Konkretisierung und Umsetzung“ des Programms. Im Schreiben an die Bundeskanzlerin dankt der OB ihr „auch im Namen der über 15.000 griechischen MitbürgerInnen in Stuttgart“ für den Besuch Griechenlands. Schuster sieht darin ein „wichtiges Zeichen der Solidarität in Europa“.
In den letzten Wochen haben bereits Seminare im Zusammenhang mit dem Programm in Griechenland stattgefunden. Ziel ist die Klärung der Frage, wie vor Ort die kommunale Selbstverwaltung gestärkt und anschließend die Verwaltung reformiert werden kann.
Das Papier steht hier zum download.